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Oswald Achenbach

Neapolitanische Landschaft, 1883

Öl auf Leinwand
6052,5
Signiert und datiert unten rechts: Osw. Achenbach 83
Neapolitanische Landschaft, 1883

Von einer Anhöhe aus hält Oswald Achenbach den Blick gegen Süden auf Neapel und den Gipfel des von der Abendsonne beleuchteten Vesuvs fest. Die enge Straße des Vordergrunds ist in zurückhaltendes Licht der Abenddämmerung getaucht. Dadurch tritt auch die Darstellung des italienischen Volkslebens, für das der Künstler eine ausgeprägte Leidenschaft hegte, vor dem Ausblick in die Ferne zurück. Ausgangspunkt der Ansicht dürfte ein Standort in der Nähe des Castel Sant’Elmo sein. Auch wenn Achenbach dem Anspruch auf topografische Exaktheit in der Wiedergabe gerecht wird, arbeitet er mit architektonischen Versatzstücken. Dies wird unter anderem bei dem weißen Turm oberhalb der Straße deutlich, der sich in abgewandelter Form in Achenbachs Ansichten des Golfs von Neapel vom nördlich gelegenen Posillipo aus wiederfindet. Das Gemälde ist unter dem Eindruck von Achenbachs letzter großer Italienreise entstanden, die ihn 1882, ein Jahr vor Ausführung des Werkes, auch zurück nach Neapel führte; er hatte die Stadt bereits 1857 und 1871 besucht.1 Es gelang Oswald Achenbach, in seinem in hohem Maß auf Stimmung ausgelegten Werk auch mit Hilfe des Lichtes einen Gesamteindruck zu präsentieren, in dem sowohl der Mensch und die Stadt als auch die Natur mit dem Meer und dem alles dominierenden Vesuv miteinander in Einklang gebracht werden.

Fußnoten

  1. Potthoff, Mechthild: Oswald Achenbach. Sein künstlerisches Wirken zur Hochzeit des Bürgertums; Studien zu Leben und Werk, Köln, Berlin 1995, S. 20 f.

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